Michael Kummerer
KÄRNTEN LÄUFT und KLEINE ZEITUNG Graz Marathon-Organisator Michael Kummerer im Interview über den aktuellen Status seiner beiden Laufveranstaltungen: „Wir beobachten die aktuellen Entwicklungen genau und sind positiv gestimmt, dass beide Veranstaltungen mit den entsprechenden Adaptionen stattfinden werden.“
Michael Kummerer: Ein klares Statement im Sinne der Läufer
RUNNING: Michi, wie geht’s dir in Zeiten wie diesen?
Michael Kummerer: Generell bin ich positiv gestimmt. Die Corona-intensive Zeit konnte ich gut nutzen, um meine beim Schifahren erlittene Knieluxation zu therapieren. Das notgedrungene Entschleunigen hat durchwegs auch positive Seiten mit sich gebracht – viel Zeit mit den Kindern und das Betrachten des Tuns einmal aus einer anderen Perspektive.
RUNNING: Deine MJK Sportmarketing Agentur hat die Krise unbeschadet überstanden?
Michael Kummerer: Einer unserer MJK-Grundsätze besteht darin, Dinge, die man nicht beeinflussen kann, hinzunehmen und das Beste daraus zu machen. So haben wir alle unsere Projekte aus diesem neuen Blickwinkel mit viel Ruhe evaluiert und auch entsprechend reagiert. Projekte im April, Mai und Juni haben wir abgesagt oder auf den September verschoben. Bei den Projekten, die von August bis Jahresende terminisiert sind, beobachten wir die aktuelle Entwicklung sehr genau bzw. planen präventiv unter Berücksichtigung der aktuellen Verordnungen.
RUNNING: Wie geht ihr dabei mit der Start- bzw. Nenngeld-Thematik vor?
Michael Kummerer: Wir haben von Anfang an ein klares Statement im Sinne der LäuferInnen abgegeben: Für nicht konsumierte Leistungen kannst du von den Athleten nicht Geld einbehalten, und wir haben über alle Veranstaltungen hinweg die gleiche Grundhaltung kommuniziert: Bei Absage der Veranstaltung hat der Läufer/die Läuferin die Wahl, a) den Startplatz bei gleichen Konditionen mit ins nächste Jahr zu nehmen oder
b) das Nenngeld zurückerstattet zu bekommen. Damit leben wir einen weiteren MJK-Grundsatz: Der Athlet/die Athletin steht im Vordergrund.
RUNNING: Aber die entstandenen Kosten belasten somit das Firmenkonstrukt, oder?
Michael Kummerer: Wir arbeiten mit unseren Sponsoren und Partnern über Jahre hinweg sehr eng und partnerschaftlich zusammen. Durch intelligente Kommunikationslösungen und Promotionaktionen über das gesamte Jahr sind wir generell nicht nur auf das Veranstaltungswochenende fokussiert. Dadurch gibt es Möglichkeiten, auch in diesen Zeiten wirtschaftlich halbwegs positiv zu reüssieren. Wobei es außer Zweifel steht, dass auf uns alle, die in der Eventbranche unterwegs sind, schwierige und herausfordernde Zeiten zukommen.
RUNNING: KÄRNTEN LÄUFT ist eines deiner Projekt-Flaggschiffe – denkst du, dass dieser Event heuer stattfinden wird können?
Michael Kummerer: Wir sind hier mit unserem August-Termin (21.–23. August) positiv gestimmt. Auch hier haben wir reagiert und mehrere Varianten bzw. Pläne ausgearbeitet. Einen finalen Plan haben wir in Abstimmung mit der Stadt Klagenfurt und dem Land Kärnten der Bundesregierung präsentiert. Wenn das OK kommt, wird KÄRNTEN LÄUFT eines der ersten größeren Sport- bzw. Laufprojekte im Lande sein. Wir haben sehr viele positive und motivierende E-Mails bekommen mit dem Wunsch, KÄRNTEN LÄUFT nicht abzusagen. Ich hoffe, wir können diese Wünsche nun erfüllen und KÄRNTEN LÄUFT mit dem Kleine Zeitung WÖRTHERSEE Halbmarathon als Highlight auch heuer präsentieren.
RUNNING: Wie schaut dieser Plan B nun aus?
Michael Kummerer: Es erwartet die LäuferInnen ein Rundkurs mit Start/Ziel im Wörthersee Stadion. Dieser Rundkurs ist über einen längeren Zeitraum gesperrt, womit das Starterfeld entsprechend auseinandergezogen werden kann. Gestartet wird individuell in zugeordneten Zeitintervallen, womit Massenansammlungen vermieden werden können. Die Strecke führt vom Stadion entlang der Sattnitz zum Wörthersee. Beim malerischen Schloss Loretto direkt am See geht es dem „Ironman-erprobten“ Lendkanal entlang Richtung Seepark Hotel. Von dort über die Brücke Richtung Metnitzstrand, vorbei an der traditionellen Kärnten Läuft Running City, Richtung Friedelstrand, mit einer Umkehrschleife retour durch den Europapark zurück zum Wörthersee Stadion. Mit dem Zieleinlauf in das dreißigtausend Zuschauer fassende Stadion wartet auf die LäuferInnen ein KÄRNTEN LÄUFT würdiger emotionaler Zieleinlauf.
RUNNING: Falls dieser Plan B nicht genehmigt wird, wollt ihr verschieben?
Michael Kummerer: Ein möglicher Ersatztermin ist der 4.–6. September – eine Entscheidung soll bis Mitte Juni fallen. Sollte dieser auch nicht realisierbar sein, werden wir nicht weiterverschieben. KÄRNTEN LÄUFT lebt von dem Motto „Pack die Laufschuhe und die Badehose ein“, daher wollen wir das Feeling der Sommerferien mittransportieren. Auch die Fülle an anderen Veranstaltungen und im engeren Sinne auch der Graz Marathon im Oktober – unser zweites Lauf-Flaggschiff, welches wir mit MJK Sportmarketing im Oktober organisieren – lassen eine Verschiebung nicht zu.
RUNNING: Wie schaut es generell mit dem GRAZ MARATHON aus?
Michael Kummerer: Der Oktober-Termin (9.–11. Oktober) ist noch fünf Monate entfernt. Es wird sich bis dahin einiges ändern bzw. hoffentlich wieder relativieren. Daher gehen wir in Graz von unserem Grundkonzept aus. Start und Ziel vor der Oper, auch wenn es Adaptionen zum Programm geben wird müssen. Denn auch hier steht wie bei allen unseren Entscheidungen das Wohlergehen und die Gesundheit der LäuferInnen an erster Stelle.